Gniebing-Weissenbach

gniebing-weissenbach

Gniebing-Weißenbach: Ein Rückblick

Nachweisbar sind menschliche Spuren im Gemeindegebiet von Gniebing-Weißenbach seit rund 4000 Jahren feststellbar. Die historische Entwicklung der Orte ist in der nachfolgenden Aufstellung ersichtlich.

heimatbuch2000 v. Chr. Steinbeilfund auf dem Auersberg
750 v. Chr. Gräberfeld auf dem Auersberg
1125/30 Markgraf Leopold vergibt östl. Siedlungsgebiet
1160 Otakar III. leitet die Rodungsepoche ein 
1265 wird Weißenbach als WIZZENBACH erstmals genannt
1294 wird Paurach erstmals als POWEROWE genannt
26.2.1362 Herzog Rudolf verleiht Feldbach das Blutgericht mit Stock und Galgen
1368 findet die Nennung OBERWEIZZENPACH OB VELLENPACH statt
1401 wird Gniebing erstmals als GNIEWARN genannt
1401 wird Paurach als PAURA genannt
1417 erstmals NIEDER WEISSENPACH
1418 Türken besetzen Radkersburg
1418 – 1677 Türkenkriege
1469 Raubritter Andreas Baumkircher verwüstet Feldbach und seine Umgebung
16. Jh. Weinbauhöhepunkt
16. Jh. Protestantische Religionsbewegung
27.5.1605 Hajduken im Raabtal
1665 Pest
1675 – 1677 Pest
1677 6500 Türken verwüsten die Oststeiermark
17. Jh. Beginn des Schulunterrichtes in Feldbach
1704 Kuruzzengefahr. Kurierdienst zwischen Hohenbrugg und Graz. Pferdewechsel in Gniebing.
1707 Kuruzzengefahr
1782 Heuschrecken vernichten Ernte
1796 Hagelunwetter
1809 Franzosen im Raabtal
1812/13 Rinderpest
1822 Gniebing hat 518 Einwohner
1822 Weißenbach hat 413 Einwohner
1848 Ferdinand I. hebt die Grundherrschaft auf
1849 Feldbach wird Bezirkshauptmannschaft
1871 – 1873 Bahnbau der ungarischen Westbahn
1880 Errichtung der Kreuzwegstationen am Kalvarienberg
1885 Weißenbach hat 575 Einwohner
1885 Gniebing hat 661 Einwohner
1914 – 1918 Kriegsgefangenenlager Feldbach (1. Weltkrieg), Steinbruch Weißenbach
1918 – 1938 Erste Umstellung vom Bifingbau zum Ebenbau 
2. Weltkrieg Kindergarten in Gniebing
19.10.1944 Volkssturm wird aufgestellt
1945 Russen nähern sich Gniebing-Weißenbach
8.5.1945 Russen besetzen Feldbach
1949 Lugitsch-Brücke wird von Landeshauptmann Josef Krainer eröffnet
30.9.1961 Gemeindehaus- und Rüsthausweihe mit Landeshauptmann Josef Krainer
1.1.1968 Vereinigung der Gemeinden Gniebing und Weißenbach
1976 Neuer Kindergarten
1977/1978 Gebietsabtretung an Feldbach
1978 10 Jahre Gniebing-Weißenbach
10 Jahre Bürgermeister Andreas Gölles
 10 Jahre Feuerwehrhauptmann Florian Lugitsch und Tanklöschwagenweihe mit Zeltfest
1982 Flächendeckende Müllentsorgung, Bau der Raabbrücke Paurach
1983 – 1996 Kanalbau
1983 Wohnanlage Gniebing
1991 Überreichung des Gemeindewappens
1991 Gniebing-Weißenbach, Paurach hat 1940 Einwohner
1992 Übernahme des Fallschirmjägerdenkmals
1993 Beitritt zur Kleinregion Feldbach Gründung des Tourismusverbandes Gniebing-Weißenbach
1997 Gemeinde hat 2047 Einwohner
1999 Festfeier „30 Jahre Gniebing-Weißenbach“
2001 Gniebing-Weißenbach, Paurach hat 2160 Einwohner
2002 Eröffnung Gemeindezentrum am, 25. August (Sporthaus, Rüsthaus, Bauhof und Altstoff – Sammelzentrum)
2005 Baubeginn Gemeindeamt
2005 Baubeginn der Umfahrung Gniebing-Weißenbach
2005 Gniebing-Weißenbach, Paurach hat 2200 Einwohner

Mehr darüber können Sie in unserem Heimatbuch nachlesen.

Eine 2700 Jahre alte Siedlung – Das Gräberfeld auf dem Auersberg

auersberg-gniebing01-1Auf dem Auersberg, im Hofwald, in Gniebing befindet sich ein Hügelgräberfeld mit etwa 20 Grabhügeln, von denen nur 13 noch erkennbar sind. Feste Einbauten aus Stein oder Holz sind bei diesen Gräbern nicht feststellbar. In diesen Gräbern wurden Urnen und diverse Grabbeigaben entdeckt. Dazu gehören Kegelhalsgefäße, Schalen und Schüsseln. Bemerkenswert sind zwei Rippenkopfnadeln aus Bronze, wie sie bisher in der Steiermark unbekannt waren. Ein Unikat ist eine Schale aus rötlichem Ton, die auf vier antropomorphen Füßchen (menschlichen Füßen) steht. An Metallfunden konnten zwei Eisenarmreifen und einfache Drahtohrringe (Golddraht) gefunden werden.

auersberg-gniebing02An Verzierungstechniken sind an den Gniebinger Gefäßen die Kannelur, die Ritzung, die Verzierung durch ein mehrzinkiges Gerät (Rillenbänder) und die eingestochene Punktverzierung sind mit einem abgerundeten Werkzeug angebracht worden. Bei einigen Gefäßen ist der Mundsaum schräg gekerbt.

Als Verzierungsmuster treten verschiedenartige Kombinationen von schraffierten Dreiecken und Winkeln auf. Mit einer Ausnahme sind diese Muster oberhalb des umlaufenden Rillenbandes am Hals-, Schulter- Umbruch der Kegelhalsgefäße angebracht. auersberg-gniebing03Der Leichenbrand befand sich in mehreren Gefäßen. Die Gräber blieben aus der Zeit des Überganges der Urnenfelderkultur zur Hallstattkultur – etwa um 700 v. Chr. – erhalten. Sie wurden angelegt, als noch die Höhensiedlungen in der Steiermark bestanden. Somit gehören sie zu den ältesten Grabhügeln des Landes.
Die Verstorbenen wurden vor der Bestattung höchstwahrscheinlich auf einem Holzgerüst verbrannt. In den Grabhügeln liegt auch nicht nur eine verstorbene Person, sondern es handelt sich um Gräber, in die nach und nach Verstorbene beigesetzt wurden. Der bei der Verbrennung übriggebliebene Leichenbrand wurde in eine Urne gefüllt. auersberg-gniebing01

Die in Gniebing bestatteten Personen dürften aufgrund der Grabbeigaben der gehobenen Gesellschaftsschicht angehört haben.

Unentdeckt bisher blieb die Siedlung, in der die hier bestatteten Personen lebten. Obwohl vor kurzem Univ. Prof. Dr. Andreas Lippert von Institut für Ur- und Frühgeschichte in Wien behauptete, dass einige Funde darauf verweisen, dass die zu den Grabhügeln gehörige Siedlung nahe dem Basaltabbruch bestanden hat. Nähere dazu fehlen jedoch noch.

Mehr darüber können Sie in unserem Heimatbuch nachlesen.