Die Region

Regionalwirtschaft: Das Gute liegt so nah!VL Logo klein

Das Problem im Ländlichen Raum: Die Entwertung, zuerst mental und schließlich materiell. Fluchtverhalten setzt ein. Das verändert Regionen, treibt die Entwertung weiter voran. Von außen nach innen. Zuerst die Wirtschaft, die Arbeitsplätze, die Produktion, schließlich auch die Familien und Beziehungen. Die Verbundenheit zur Region lässt nach, bis irgendwann das Band völlig gelöst ist. Keine Beziehung zur Region heißt keine Notwendigkeit, weiterhin an der Region festzuhalten oder gar sie zu gestalten. Die Gestaltungskraft stirbt. Lebensräume ergrauen. Das wird für Gäste wie Regionsbürger spürbar. Eine Abwärtsspirale setzt sich in Gang.

Der erste Schritt jeder regionalen Kehrtwende, die in allen ländlichen Regionen notwendig ist, ist die „Neuinszenierung“ oder „Neuinterpretation“ der Region. Das „Drehbuch“ der regionalen Entwicklung muss (um)geschrieben werden, um die Wirkung des im Hintergrund wirkenden Ungeschriebenen und dessen zügelloses Schlägern von materiellen und immateriellen Werten zu stoppen.

Jedes regionale Drehbuch beginnt mit dem wichtigsten Kapitel menschlichen Zusammenlebens: mit Würde und Wert. Die Würde und der Wert der Menschen und ihres regionalen Umfeldes, ihres Lebensraumes, muss wiederentdeckt oder neu interpretiert werden. Für die Aufwertung des Bestehenden gilt es, das Alltägliche in Gedanken und Worten neu zu malen und sich nicht davor zu scheuen, mit kräftigen Farben zu arbeiten. Es geht darum, alte Rituale wiederzubeleben und neue zu (er)finden. Der Mensch sehnt sich nach Halt und Sinn. Rituale geben Halt und vermitteln Sinn; in der Familie genauso wie in der Gemeinde oder in der Regionalwirtschaft. Die bewusste Ritualisierung der Sprache ist der Keim positiver Entwicklung.

Die Heiligung des Lebens und des Lebensraumes, der seine Bewohner nährt und sich in Ihnen widerspiegelt, ist essentiell. Mit jedem Wort segnen oder verdammen wir Lebensräume und Menschen. „Benedicere“ bedeutet im Lateinischen segnen. Benedicere meint nichts anderes, als Gutes sprechen. Und genau das sollte essentielle Bürgerpflicht sein. Wer Gutes spricht, verändert sich und sein Umfeld, verändert Regionen und schließlich die Welt. Die konsequente Segnung des Lebens und seines Raumes entscheidet auch über den Erfolg jeder wirtschaftlichen Entwicklung.

Vertrauen in den eigenen Lebensraum braucht viele positive Impulse. Die Wertschätzung des Vaters für seinen Beruf nährt auch die Wertschätzung des Sohnes für des Vaters Tun und seinen Wunsch, dem Beispiel des Vaters zu folgen. Wertschätzung ist die Basis der Wertschöpfung. Das gilt für das eigene Tun und die eigene Person genauso wie für Regionen. Vielfach wird der Wert von Regionen aufgrund globaler Einflüsse um ein Vielfaches zu gering geschätzt. Regionen müssen ihren Wert aufs Neue schätzen und man wird erkennen, welches Potenzial im ländlichen Raum schlummert. Der Erkenntnis folgt das Vertrauen, das die Region guter Boden für Entwicklung ist.

Die Regionalwirtschaft gewinnt an Fahrt, genährt vom endogenen, also vom inneren Potenzial der Region. Starke Wirtschaftsräume sind nicht länger das ausschließliche Ergebnis guter globaler Anbindung, sondern inwertgesetzter regionaler Räume.

Die Inwertsetzung hat Früchte getragen

Das Steirische Vulkanland ist heute eine innovative Zukunftsregion. Eigenverantwortung und Handlungsbereitschaft kommen zurück in die Region. Die Themenfelder Kulinarik, Handwerk, Energie und Lebenskraft sind prägende Elemente und finden in der regionalen Festkultur ihren sichtbaren Ausdruck. Regionalität hat wieder Bedeutung. Regionales wird wieder beachtet und dadurch auch geachtet. Das Steirische Vulkanland hat das Beginnen gut geschafft. Die Zukunftsfähigkeit der Region steigt.

www.vulkanland.at